Ich bin Susanne Stojan-Rayer. Ich war viele Jahre Vorsitzende des Lebenshilfe-Landesverbandes und so intensiv mit dem Thema Inklusion beschäftigt.
Mein Zitat ist von Heribert Prantl, einem deutschen Journalisten und langjährigen Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung. Er hat sich in vielen Beiträgen und Vorträgen intensiv und mahnend mit dem Thema Inklusion auseinandergesetzt.
Er sagt: „Inklusion - ein Modewort? Ja, gewiss. Aber bei der Eingliederung von behinderten Menschen in die Alltagswelt geht es um mehr: um Demokratie und Grundrechte. Und darum, dass Hilfebedürftigkeit zum Menschsein gehört.“
Er sagt: Die Aussage gefällt mir so gut, weil sie zum einen klarmacht, dass Inklusion kein nur bautechnisches Problem, sondern ein gesamtgesellschaftliches Prinzip ist, bei dem es um die Zugänglichkeit der Gesellschaft insgesamt geht. Und dass dies bereits 1992 im Grundgesetz mit den Worten „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“ verankert wurde.
Er sagt: Zum anderen macht Prantl deutlich, dass es eine Pflichtaufgabe eines demokratischen Sozialstaats ist, Sorge dafür zu tragen, dass das Prinzip keine Vision bleibt. Und dass die Gesellschaft erkennt, dass Hilfebedürftigkeit keine Störung des gesellschaftlichen Miteinanders ist.