Liebe Zuhörer und Zuhörerinnen,

mein Name ist Ursula Hegger und ich arbeite bei der Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen in Kiel.

Mein Lieblingszitat im Zusammenhang mit Inklusion ist: „Das Recht auf ein gescheitertes Leben ist unantastbar.“ Es stammt aus dem Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“, der das Leben einer sehr besonderen jungen Frau schildert.

Nun fragen Sie sich vielleicht: Was hat das denn mit Inklusion zu tun? Ich finde, dass der Satz ganz eindrücklich und zugegebenermaßen provokant deutlich macht, worum es bei Inklusion ganz grundsätzlich geht: um eine respektvolle Haltung vor jeder Person und um eine Akzeptanz des freien Willens, der Entscheidung und damit der Selbstbestimmung jedes Einzelnen.

Nun fragen Sie sich vielleicht: Wie ein Leben gelebt wird und die Bewertung, ob es als sinnvoll oder gescheitert erlebt wird, trifft jede Person selbst. Niemand sollte von außen bewerten und vielleicht sogar aus einem Fürsorgegedanken heraus übergriffig werden und für eine andere Person bestimmen wollen. Das passiert uns noch viel zu oft, ohne dass es uns immer bewusst ist. Alle Menschen möchten eigene Fehler machen und auch mal scheitern dürfen und nicht nur, wie jemand sagte, nach Beratung leben müssen. Auch das gehört zur Inklusion.

Nun fragen Sie sich vielleicht: In diesem Sinne lade ich Sie ein, noch etwas auf diesem Gedanken herumzudenken, während Sie sich auf ein schönes Weihnachtsfest mit Ihren Lieben vorbereiten. Ich wünsche Ihnen alles Gute und ein freudvolles, glückliches und gemeinsames Weihnachten.

Nun fragen Sie sich vielleicht: Auf Wiedersehen!